Appalachian Trail
12.5. – 15.5. Damascus bis Marion
Nachdem wir am Vortag schon um 11 Uhr zum Pizzaessen in Damascus ankamen und wir auch schon die Wäsche gewaschen hatten, gingen wir es am nächsten Tag gemütlicher an. Nach einem leckeren Frühstück mit Rührei, Obstsalat und Waffeln, welches uns die Dame des Hauses im Salon servierte, kehrten wir dem viktorianischen Porzellanladen den Rücken und machten uns mal wieder auf den Weg. Wir waren schon halb aus dem Ort, da erfuhren wir, dass unsere Berliner auch da sein müssten. Also nochmal alles zurück, alle Läden abgesucht – nix. Nun nur noch zu dritt, machten wir uns um 11 Uhr endgültig auf den Weg. Die Strecke war recht gemütlich und gut, über schöne Waldwege zu gehen. Am frühen Abend erreichten wir ein Shelter mit nettem Campground.
Am darauffolgenden Tag ging es rauf Richtung Mt. Rogers, dem höchsten Berg Virginias. Was für eine schöne Strecke, ein bequemer Weg, eine super abwechslungsreiche Gegend! Kurz vor dem Gipfel bog der AT dann ab. Nach dem Motto – was wir nicht müssen, laufen wir nicht – bekam uns natürlich keiner zum Aussichtspunkt! Ein paar Meter weiter an einem wunderschönen Shelter kam uns ein Ponyfohlen entgegen und begleitete uns zu seiner Mami, die uns, das Salz vom Pulli leckend, begrüßte.
Im Abstieg zum 500-Meilen-Shelter bot sich uns eine großartige Landschaft. Es ging durch wilde Hochlandwiesen, auf denen halb wilde Ponyherden im zunehmenden Wind grasten. Überall ragten Felsen aus dem Boden – ein super Bild! Wir übernachteten in einem Pferde-Gatter, ohne Pferde, da es schon ziemlich spät geworden war. Es wurde a…..kalt! Wir waren auf fast 5000Fuß, es stürmte und regnete. Am nächsten Morgen war das Kondenswasser von innen ans Zelt gefroren!
Das Shelter vor Marion verspricht Pizzalieferungen. Wir schafften zwar ernsthaft die ganze Strecke von 27 Meilen mit vielem auf und ab an einem Tag, kamen aber wegen Tinas, seit Damascus streikendem Fuß zu spät an. Was soll´s – so konnten wir am nächsten Morgen den „längsten“ Nero (nero=nahe Null), den es gibt, machen. 0,1 Meilen bis zum Visitor Center von Marion, wo wir den Tag auch schon wieder beendeten.