Appalachian Trail
19.7. – 26.7. Cornwall bis Bennington
Connecticut war unspektakulär und nicht lange, verabschiedete sich aber mit einem tollen Wasserfall von uns, in dessen Becken man sogar schwimmen konnte.
In Massachusetts wurden wir mit drei felsigen Hügeln begrüßt, die mit einer großartigen Fernsicht aufwarteten. Am Mount Race zog sich der Bergkamm sogar über eine halbe Meile. Zur rechten mit Dauerfernsicht, zur linken mit Blaubeersträuchern, mmhm… fragt uns bitte nicht nach der Sicht!!
Was uns seit Pennsylvania zum Schwitzen bringt, ist nicht nur die Hitze, vielmehr das unglaublich schlechte Wasser. Entweder kommt es aus einem stinkenden Bibertümpel, fließt nicht wirklich und gammelt seit dem letzten Regen in der Sonne vor sich hin, oder ist viel zu stadtnah. Dann riecht es meist nicht besser als der Bibertümpel, und hat noch zusätzlich Schaumkrönchen. So kommt es, dass wir das Wasser literweise oft meilenweit schleppen müssen, da wir nie wirklich wissen, ob die nächste eingezeichnete Wasserstelle auch was taugt! Selbst das Stadtwasser aus dem Hahn ist kaum trinkbar, da es gechlort wird, unglaublich fies riecht und Mario es nicht verträgt.
In einer großartigen Unterkunft mitten im Wald, die an mehreren Seen liegt, welche durch Kanäle miteinander verbunden sind, müssen wir das Trinkwasser für alle Anwesenden von einer Quelle am anderen Ufer holen. Also rein ins Kanu, rüber rudern, Kanister zur Quelle tragen, auffüllen und zurück. Da die Blockhütte an diesem Tag gut besucht war, mussten wir ganz schön schleppen. Vom Anleger hoch zur Hütte sind dann aber andere dran gewesen. Wir hatten also den spaßigeren Teil der täglichen Arbeit!
Die Blockhütte ist sowieso genial: kein Strom, kein fließendes Wasser, eine winzige Gasküche – die aber nur vom anwesenden Betreuer der Hütte genutzt werden darf, ein Aufenthaltsraum unten und Stockbetten im Obergeschoss. Zeltplätze sind überall im Wald verteilt, ein überdachter Außenkochplatz, mehrere Privys und Kanus/ Kajaks zur freien Verfügung. Und weil das alles noch nicht reichte und das Schwimmen und Paddeln, das Wasserschleppen und das Faulenzen in der Hängematte der kostenlosen Unterkunft soo anstrengend war, gab es am nächsten Morgen Pancakes für alle!! Das Ganze wurde dadurch noch grandioser, weil alles, was benötigt wird, von der zwei Meilen entfernten Straße hergeschleppt werden muss!
Mittlerweile sind wir in Vermont, das uns mit noch mehr Sümpfen und matschigen Wegen begrüßt hat. Dies ist unser drittletzter Staat und sollten wir hier mal falsch abbiegen, landen wir in Kanada – wie blöd :-).