Appalachian Trail
12.7 – 18.7. Vernon bis Cornwall
War New Jersey zum Erholen von Pennsylvania, so ist New York nun zum Aufwärmen für die nächsten Etappen. Es geht pausenlos auf und ab! Dafür wird man endlich wieder mit Aussicht belohnt. Nicht, dass dies zur Orientierung beitragen würde, denn Wald – in alle Richtungen – hilft nicht viel.
Aber es tut einfach mal wieder gut, für die Kletterei belohnt zu werden. Und zu klettern, gibt es in New York genug! Teils sind die Wände so steil, dass ein extra „easy way“ außen herum angelegt wurde…Pfff – jetzt wo es anfängt Spaß zu machen. Manch andere entscheiden sich immer mal wieder zu skippen oder schwerere Abschnitte in die andere Richtung zu machen. Auch slackpacken die Meisten wann immer es geht. Bedeutet, dass man sobald es mal anstrengend wird oder man einfach mal einen fauleren Tag machen möchte, sich von einem Hostel oder Trailangel an einem Punkt absetzen oder abholen lässt und außer Snacks und Getränke für den Abschnitt nichts dabei hat. Wir kennen außer uns bisher nur drei andere die noch nicht geslackpackt haben. Wir halten uns an den Trail in Richtung Norden und wenn die White Blaze oben rüber sagen, dann geht es eben oben rüber!
In einem Fall, der uns besonders viel Spaß gemacht hat, mussten wir wirklich die Rucksäcke absetzen und an einer Felsspalte hochklettern. Einer voraus, Rucksäcke hoch geben, der andere hinterher! Das war so großartig, dass wir uns überlegen, mit dem Klettern anzufangen, jetzt haben wir zumindest die Kraft in den Beinen dazu.
Vielerorts geht es in einer Felsrinne nach oben, über kurze Serpentinen und von Stein zu Stein. Richtig zum Klettern war allerdings nur das eine Mal. In einer Passage wurde es dann aber doch ziemlich eng…. zwei Felsen stehen so nah zusammen, dass Mario seinen Rucksack absetzen musste, weil er stecken blieb. NEIN – es liegt am Rucksack, an Mario ist – wie bei allen Männern die noch unterwegs sind – nichts mehr dran!
Nach diesen Klettereien folgten dann meist große, ebene Felspartien, die – wenn es trocken ist – zum Springen einladen. Außer an diesen Felsabschnitten führte der Weg auch durch lange Waldpartien. Einmal ging es zu einem Aussichtspunkt, den man sonntags nur ansteuern sollte, wenn man hunderte Tagestouristen im Auf- und Abstieg ärgern möchte. Ein anderes Mal durch eine völlig überfüllte Parkanlage. Wir wurden schon oft „heimlich“ fotografiert, aber so oft wie die letzten Tage!? Das seltsamste Mal müssen wir uns an einer Menschenmenge vorbeiquetschen, die alle an einem Freibad anstehen, denn unser Weg führte uns mitten durch einen „Zoo“, dessen Eingang direkt neben dem Schwimmbad ist. Thruhiker müssen keinen Eintritt zahlen. Durch den Personaleingang am anderen Ende geht es wieder hinaus und wir standen an der Brücke, die uns über den Hudson River führte.
Alles in allem hat uns New York (also der Staat – nicht die Stadt!) trotz, oder gerade wegen dem vielen anstrengenden Auf und Ab, bisher am besten gefallen.
Und nun – auf nach Connecticut!