Appalachian Trail
7.4. – 11.4. Neels Gap – Dicks Creek Gap (Hiawassee)
Neels Gap ist ein Fleckchen Erde für sich. Der Outfitter war etwas chaotisch, aber gut sortiert. Das Highlight ist das Hikerhostel. Hier scheint die Zeit in den frühen 70ern stehen geblieben zu sein. Die letzte Putzfrau wird diesen Ort eben zu jenem Zeitpunkt auch verlassen haben. Der Herbergsvater „Pirate“ macht seinem Namen alle Ehre. Dazu passend schallt einem lautstark 70er Jahre Rock entgegen.
Nachdem die Pizza am Vorabend aus war, wurde uns eine Essensspende der örtlichen Kirche versprochen. Geliefert wurden dann: Cookies, andere Süßigkeiten und Tequila. Jetzt verstehen wir auch, warum hier alle streng gläubig sind. Am meisten Spaß durch die Spende hatte Pirate selbst.
Zum Frühstück gab es dann, klar, Cracker und deutsche Oktoberfestmusik!! Das musste er uns wohl antun, da so viele Deutsche da waren. Alles in allem hatten wir sehr viel Spaß und waren bereit für die nächsten Tage, womit wir nicht gerechnet hatten, war, dass es ab nun jeden Tag gefühlte 30 Grad haben sollte.
Das erste Ziel war ein 12 Meilen entferntes Shelter, mit großem Zeltplatz. Die Entscheidung bereuten wir nicht, denn es hatte nahegelegenes fließendes Wasser, ein Plumpsklo und Kabel zum aufhängen der Lebensmittel vor der Haustüre.
Die nächsten Tage verliefen an sich unspektakulär. Einen Schritt vor den anderen, in der Sonne brütend, ständig auf und ab… wobei es gefühlt aber mehr auf wie ab ging!!
Einen kleinen Zwischenfall hatten wir, als wir eine 75-jährige Frau fanden, die bei einem „Klobesuch“ etwas vom Weg abgerutscht war. Dank unserer zwei anderen Deutschen (Krankenpfleger) alles kein Problem und sie konnten die Frau fachgerecht verbinden. Ihre Freundin konnte wir auch einholen und diese hatte dann Zeit in aller Ruhe die Rettungskräfte zu alarmieren.
Schlussendlich haben wir uns dann an unserem siebten Tag auf dem Trail von einem Hikershuttle abholen und nach Hiawassee bringen lassen. Hier verbringen wir jetzt unseren ersten Zeroday, den wir aufgrund von Tornado-Warnungen gleich mal um einen weiteren Tag verlängert haben.
Hiawassee ist ein typisches Südstaaten-Kaff, wie man es aus Filmen kennt. Alle sind aber durchweg freundlich, und freuen sich über jeden Hiker (besonders wenn er aus Deutschland kommt), von denen es hier nur so wimmelt.
Erst eine Woche unterwegs aber mittlerweile erkennt man andere Hiker sofort ;-)!!