Eineinhalb Tage bis zur nächsten Stadt? Dabei!
Übernächste Nacht sollen es -2C werden? Doppelte Übernachtung in einer Unterkunft? Dabei!
Aus der Stadt raus 24 Meilen auf der Straße? Slackpacken? Dabei!
Und so verabredeten wir uns mit einem unserer Weggefährten für die nächste Stadt um uns die Kosten für das Slackpacken zu teilen und beim Straßenmarsch Unterhaltung zu haben.
Der erste Abschnitt aus Piedmont heraus war noch richtig schön. Dichter Nebel nach dem Aufstieg, etwas Aussicht auf dem Kamm und ein angenehmer Abstieg. Ein paar hundert Meter der Straße entlang und es ging wieder in den Wald… so dachten wir.
Wir befanden uns für 7,8 Meilen auf Privatgelände: Weg nicht verlassen, Campen nur an den ausgewiesenen Stellen. Okay, soweit nichts Neues. Schon im ersten Abstieg hörten wir lauten Motorenlärm und kurz darauf quälten sich 10 ATVS direkt an unserer einzigen Wasserstelle vorbei mitten durch den Wald. Je weiter wir in dieses Privatgelände vordrangen, je mehr lehmige Pisten mussten wir überqueren. Ständig mussten wir ausweichen um nicht von ihnen überfahren zu werden. Selbst zum Shelter fuhren diese Dinger und drehten dort ihre Runde bevor sie wieder verschwanden. Zum Teil waren die Strecken ziemlich steil, manche schon seeehr tief ausgefahren und natürlich gab es überall Matschlöcher für noch mehr Fahrspaß. Wir befanden uns im Indian Mountain ATV Park, 4700 acre reinsten Fahrvergnügens! https://indianmtnatvpark.com/
Über vier Stunden begleitete uns der Lärm hunderter dieser Geländebuggys. Eine Mutter, mit Tochter die im nächsten Shelter übernachtet hatten, erzählte uns, dass dies in der Nacht zuvor bis 23 Uhr so gegangen sei. Zum Glück laufen wir nur durch, schade für die beiden die sicher noch zwei Tage brauchen, bis sie aus dem Gelände draußen sind. Doch für uns war dieser zweite Shelter etwas besonderes. Meile 175,3 bedeutete die Hälfte des Pinhoti liegt hinter uns. Wir quälten uns weiter die Hänge hinauf um am Gipfel von 10 ATVS unter großer amerikanischer Flagge begrüßt zu werden. Nett waren sie ja alle, da kann man nichts sagen. Trotzdem waren wir froh, dass Ende ihres Erfolges hinter uns zu lassen um endlich wieder in die Ruhe des Waldes zurückkehren zu können. Auf einmal waren auch die Vögel wieder da! (Bild 2 wird dem Ganzen nicht gerecht, es zeigt die „Abfahrt“ fast senkrecht hinab ins Tal)
Und dann, ganz plötzlich mitten im Wald stand er da! Ein Flaggenbaum: Goodbye Alabama – Welcome to Georgia. Der erste Staat liegt hinter uns, fehlen nur noch 14 😉. Und promt wechselten die Markierungen von blau auf weiß (zweites Bild: Vordergrund die letzte blaue Markierung, Mitte die offizielle Plakette und im Hintergrund die erste weiße Markierung)
Die Nacht verbrachten wir an einem Shelter lange außerhalb des ATV Parks, der Lärm war aber immernoch in der Ferne zu hören. Am nächsten Tag in Cave Spring kamen wir zu unserer bescheidenen Unterkunft dem historischen Hearn Inn mitten in einer Parkanlage und wir waren alle drei sehr positiv von dieser Kleinstadt überrascht.
Und dann kam der Straßenmarsch! 24 Meilen ließen wir uns von einem Shuttle voraus fahren um dann in südlicher Richtung alles wieder zurück zu laufen… Kurz gesagt es fühlte sich genau so an wie es klingt. Auf den Landstraßen nonstop den herannahenden Autos ausweichen, brennende Fußsohlen vom Beton und zwei Tankstellen als Verpflegungsstation. Zwischendurch durften wir dann noch 5 Meilen auf dem Randstreifen der Autobahn, ohne Schatten entlang laufen und darauf hoffen, dass die heranbrausenden LKW mit Holzstämmen ihre Ladung nicht gerade dann verlieren, wenn sie an uns vorbei kamen. Genug Stämme lagen zumindest überall herum!
Kurz vor dem Erreichen der Stadt durften wir uns dann auch noch mit Hunden auseinandersetzen. Die erste Gruppe aus vier Hunden, vor der die meisten Hiker warnten meisterten wir noch ganz gut. Kurz darauf schoss völlig unerwartet ein einzelner Hund aus dem Gebüsch und der hatte einen ganz anderen Blick drauf. Leider blieb uns nichts anderes übrig als ihm eine mit dem Stock über zu ziehen, was ihm nichts machte, er aber wenigstens ab dann auf die Drohungen reagierte. Von einer Sekunde auf die Nächste ließ er von uns ab und ging zurück in den Wald.
Alles in allem war es aber keine so schlimme Erfahrung wie unsere Vorhiker beschrieben hatten und nach 8 Stunden konnten wir die Füße auf der Veranda unserer Unterkunft wieder abkühlen lassen.
Hallo,
hört sich ja echt toll an. Ich wünsche euch auch weiterhin eine schöne Zeit und das alles glatt läuft.
Danke, bisher hatten wir Glück mit dem Wetter, hoffe das bleibt noch so, es macht alles einfacher.
Hallo Hallo Hallo!!!!
Was soll dieses Slack-Packing bitte schön?! „Entweder ganz oder gar nett“ wurde mir immer gsagt.
So geht es los… Slack packing…. Und ganz auf einmal yellow blazing durch Pennsylvania.
Aber im Ernst. Es klingt alles wunderbar. Bin sehr neidisch. ♥️
it’s for the smiles, not the miles😉
Wir werden sicher nicht durch Pennsylvania
yellow blazen, Pennsylvania rocks…🙈
Aber vielleicht durch andere Teile….😉
Hallo ihr lieben, dass die Leute nett und hilfsbereit sind glaube ich euch sofort. Aber die amis haben keine Ahnung von Umweltschutz!!!
Auch wenn privat Gelände ist gehört das nicht mitten in Wald. Der Gestank und der Lärm ist auch für die Tiere Vogel und Menschen unerträglich!! Das gehört verboten!!
Aber das Problem besteht überall auf der Welt.
Keine Ahnung von Umweltschutz!!!
Auch hier in Teneriffa ist es so. Überall Plastik!!! Man erstickt in Plastik….
Und wenn man das anspricht dann ist man der Staatsfeind nr 1 .
Thema wechseln:
ich freue mich dass ihr trotz kleiner Probleme gut geht und weiter marschiert.
Das ihr viele positive Eindrücke und nette Menschen begegnet . Ich hoffe das bald ihr Schmerz frei seid und wünsche euch alles gute und frohe Ostern. Danke für die Bilder
Bis bald Baci Carmela
Zum Glück sind trotzdem die Meisten ganz vernünftig, die anderen fallen halt leider mehr auf, aber ich denke das ist überall so.
Da habt ihr was erlebt auf der Strecke ohmann
Das hört sich an,als müssten die Verantwortlichen für den PT noch ein bisschen „nacharbeiten“,was die Sicherheit und Attraktivität für euch Hiker steigert!Und trotz aller Hindernisse:schöne Bilder und …ganz schön zügig unterwegs👍
Der Trail ist noch relativ neu und die Arbeit alles ehrenamtlich. Der Verein versucht nach und nach Land dazu zu kaufen, aber das geht halt nur mit Spenden und dauert seine Zeit. Die Personen die sich um den Trail kümmern sind aber alle unglaublich nett und bemüht und sich für nichts zu Schade.
Wir haben schon viele tolle Menschen kennengelernt. Vom Rentner der einem sein Auto überlässt um Schuhe kaufen zu gehen, über die Angestellte die eben mal ihre Arbeit unterbricht um einen abzuholen und in die Stadt zum Einkaufen fährt, die in ihrer Freizeit Wasserkanister in Gegenden fahren in denen die Bäche ausgetrocknet sind, bis zu Menschen die einen einfach auf der Veranda übernachten lassen wenn es regnet…
Hallo ihr 2!
Sehr schön alles beschrieben! So habe ich die Menschen auch in der USA erlebt! Viele sind sehr hilfsbereit! Freut mich, dass ihr das so erfahren dürft.
Tolle beeindruckende Bilder, man fühlt sich fast dabei, nur das mir nicht die Füße schmerzen.
Wünsche euch weiterhin a joyful time!