Meile 137,1 – 164,6

Das NOC konnten wir gar nicht schnell genug verlassen, und so waren wir schon lang vor dem Sonnenaufgang unterwegs. An diesem Tag schafften wir 6400 Fuß (1950hm) und über 20 Meilen (32km). Eigentlich völlig bescheuert, doch bis auf den letzten Anstieg („Jakobs Ladder“ trägt den Namen Leiter wirklich zurecht) fühlte es sich gar nicht so schlimm an. Wir trafen unterwegs mal wieder fast keine anderen Hiker. Ein älterer Herr stieg mit uns den ersten Hang hinauf und ein nettes Pärchen aus Kansas trafen wir an einer Wasserstelle wieder.

Je näher wir unserem Tagesziel kamen, je mehr Hiker überholten wir plötzlich. In den ganzen letzten Wochen waren wir Nachts entweder alleine oder mit höchstens 2 anderen Zelten irgendwo gestrandet. Auf einmal waren da 10 Zelte und 3 Hängematten! Zum Glück fanden wir trotzdem noch ein Plätzchen am Hang. Alle wollten am nächsten Tag nach Fontana Dam und überlegen wie es weiter geht. Das Wetter soll schlecht werden.

Als wir am nächsten Morgen anfingen zusammen zu packen kam schon der erste Nieselregen. Schnell brachen wir mit dem Kansas Pärchen auf bevor das Wetter noch schlechter wurde. Aus den anderen Zelten war noch nichts zu hören. Auch das Shelter, an dem wir kurz darauf vorbei kamen war voll und etliche Zelte waren in der Nähe aufgebaut. Der Regen wurde immer schlimmer und wir waren froh, nach vier Stunden an der Marina anzukommen. Von hier aus fährt alle paar Stunden ein Shuttle zur Fontana Village und den Unterkünften. Das Ferienresort ist ähnlich dem aus Dirty Dancing und ist seit zwei Jahren unter neuen Eigentümern. Wir waren alle maßlos enttäuscht, so hatte das keiner in Erinnerung der schon einmal da war! Schade, war wirklich mal ein netter Ort. Für 150$ gönnten wir uns trotzdem eine Nacht in einem Zimmer mit Dusche und organisierten uns ein Shuttle für den nächsten Tag um aus der Gegend weg zu kommen:

Wir lassen die Smokies aus und das war eine gute Entscheidung!

In den nächsten Stunden und Tagen kamen nach und nach unmengen an Hikern an. Der Weg nur noch ein Schlammbad, sollte das Wetter in den nächsten drei Tagen immer schlimmer werden. Außerdem war in den Smokies mit 0C, starkem Wind (windchill -12C) und Schnee zu rechnen. Alle Hiker saßen fest. Teilweise zu fünft in einem zweier Zimmer, mit 30 Hikern in einem 20 Mann Shelter… alles drängte sich irgendwie zusammen und wir rechneten aus, dass am ersten schönen Tag ca 140+ Hiker gleichzeitig in die Smokies starten würden. Dort darf nur in und nahe an den Sheltern übernachtet werden… nein Danke. Wir haben die Smokies schon auf so vielen Wegen begangen und werden das schlechte Wetter nutzen um einen Abstecher nach North Carolina zu machen.

Nach einer Straßensperrung 20 Meilen vor Gatlinburg, die uns eine Nacht mit unserem Shuttlefahrer im Nirgendwo bescherte, einem verrückten Tag um einen Mietwagen zu bekommen, der uns am Ende zurück nach Georgia führte (Falls noch nicht erwähnt: wir haben wirklich gute Freunde!) und einem langen Tag auf der Straße, sind wir nun endlich in North Carolina bei weiteren Freunden angekommen.

27C, Sonne, gute Unterhaltung, ein bisschen Gartenarbeit, einkaufen, durch den örtlichen Ausrüster bummeln und ein Spaziergang auf den Crowders Mountain. Klingt doch besser wie überfüllte Shelter und Zeltplätze.