Achtung dieser Beitrag ist nicht für jeden geeignet und enthält am Ende sensible Bilder die auf manche Menschen verstörend wirken könnten! 😉
In einem Nationalpark wie dem Shenandoah gibt es ein paar mehr Regeln zu beachten und zelten ist nicht überall erlaubt. Daher gibt es etwas mehr Shelter in kürzeren Abständen, die auch uns bei diesem herrlichen Wetter dazu veranlassten in ihnen für die Nacht zu verweilen. Ein nasses Zelt zu haben lässt sich nicht immer vermeiden, aber wenn man 100% weiß das es regnet kann man es wenigstens versuchen. Daher erklären wir hier einmal am Beispiel der Pass Mountain Hut (dort hatten wir etwas länger Zeit, es war noch niemand da und hat kurz nicht geregnet) genauer wie so ein Areal aussehen kann:
Ein Shelter-Areal ist in mehrere, durch Pfade voneinander getrennte Bereiche unterteilt.
Shelter – meistens erreicht man das Shelter über einen kurzen Seitenweg zuerst und dort befindet sich dann ein „Schwarzes Brett“. Hier findet man die allgemeinen Hygienevorschriften, Hinweise wie man sich verhalten soll, eine Telefonliste falls einem etwas auffällt das er melden möchte, die Nummer der nächsten Rangerstation und ein Lageplan der örtlichen „Einrichtungen“.

Die meisten Shelter sind ähnlich aufgebaut: Ein Holzpodest auf das man seine Matratze legt, drei Wände und ein Dach. Manche Shelter haben eine zweite Etage und so passen zwischen 6 und 10 Personen hinein. Für die Schwaben steht auch immer ein Besen zur Verfügung, damit sie sich gleich zuhause fühlen!
Wenn man Glück hat, ist das Dach vorne soweit überstehend, dass es nicht direkt hineinregnet und meistens hat jemand große Nägel in den Dachfirst gehämmert, an die man seinen Rucksack hängen kann. Das A und O ist es so wenig wie möglich herumliegen zu lassen, denn Mäuse sind nicht wählerisch! Und so liegt man dann Matratze an Matratze auf dieser Holzplattform in seinem Schlafsack und hofft sich die Stelle ausgesucht zu haben an der das Dach kein Leck hat.
Vor dem Shelter gibt es immer einen Picknicktisch mit Bänken und eine Feuerstelle. Beide sind bei Regenwetter leider nicht zu gebrauchen. Bisher haben wir nur wenige Shelter gehabt bei denen das Dach so weit hinausragte, dass man den Picknicktisch darunter ziehen konnte und noch weniger haben eine Feuerstelle im innern.




Zeltplätze – sind alle Shelterplätze belegt gibt es im Außenbereich ausgewiesene Zeltplätze oder man sucht sich einfach selber eine Stelle. Meist sind aber viele der ebeneren Flächen schon vom Laub befreit, denn viele Hiker möchten nicht ins Shelter und zelten prinzipiell. Bei schönem Wetter schläft sowieso kaum einer im Shelter, dieses dient dann nur als Treffpunkt zum Essen und reden.

Wasserstelle – gibt es an jedem Shelter. Mal ist es ein kleiner Bach, mal eine Quelle zum Wasser schöpfen oder es hat jemand ein Plastikrohr in den Untergrund getrieben aus dem Wasser heraus fließt. Filtern sollte man es in jedem Fall. Die Wasserstellen sind selten direkt am Shelter, was es aus hygienischen Gründen verständlich macht. Teilweise muss man aber auch mal 600m einen Hang hinabsteigen um die Wasserstelle zu erreichen.



Lebensmittelaufbewahrung – die meisten offiziellen Campingplätze und Shelter haben „Einrichtungen“ zum Aufbewahren der Lebensmittelbeutel oder -kanister. Neuerdings sind es Bärenboxen, eine Art Metallschrank mit Klappe oder Türen die bärensichere Griffe zum öffnen haben. Zudem gibt es meist Metallstangen oder Kabelsysteme zum Aufhängen der Beutel. Die Systeme dienen nicht nur dazu Bären daran zu hindern an Lebensmittel zu kommen, sondern in erster Linie helfen sie Nagetiere fern zu halten.

Tierische Untermieter – Im Shenandoah haben wir dieses Mal jede Nacht in einem Shelter geschlafen, aber auch so ist uns aufgefallen, dass an jedem mindestens ein Reh lebt. Sie sind hier sicher, denn es darf in der Nähe nicht gejagt werden. Außerdem gibt es sichere Salzquellen für sie… dazu mehr weiter unten 😉. Man kann auch immer davon ausgehen, dass Mäuse unter der Plattform leben. Falls keine Spuren zu finden sind lebt definitiv eine Schlange in der Nähe! Im letzten Shelter im Shenandoah hörten wir laute Geräusche und Ortsansässige klärten uns später auf „das ist nur Annabelle eine Appalachian Wald Ratte, sie lebt da halt“. Natürlich kommt es auch sonst ab und an zu anderen nächtlichen Besuchern wie Hasen, Bären, Stinktiere oder Waschbären, aber das ist eher selten.





Wir lassen hier etwas Abstand zum letzten Thema, bei Interesse einfach nach unten scrollen.

Klo – jedes Shelter hat ein Plumpsklo, das so genannte Privy. Die sind mal mehr mal weniger „modern“. Es gibt Versionen bei denen man über eine Treppe den Klobereich erreichen kann, dann ist der Auffangbereich eine Art Hochbeet. Die bodenebenen Privys haben den Auffangbereich in einem Bodenschacht. Die Luxusvarianten haben zudem noch ein Fenster oder einen Schornstein über den die Luft abziehen kann. Klopapier bringt jeder selbst mit und im Idealfall packt man auch das genutzte wieder ein um es in der Stadt zu entsorgen, denn es verrottet oft nicht schnell genug. Die freiwilligen Helfer die ein volles Privy versetzen müssen, dürfen die unverrotteten Fetzen dann „herausfiltern“ bevor sie die zersetzten Reste im Wald verstreuen können. Immer gibt es einen Eimer Sägespäne aus dem man eine Handvoll über sein Geschäft streut um Feuchtigkeit zu binden und optisch für den Nächsten… kann man sich ja vielleicht denken 😁. Die Privys dienen aber nur für die Feststoffe, der normale Klogang erfolgt meist in der Nähe im Außenbereich und hier freuen sich besonders die oben genannten Rehe über die salzhaltige Flüssigkeit.






 
				
				
			
hey ihr 2 lustig ist das hiker Leben wie heißt es was uns nicht umbringt macht uns härter aber ich geb Helga recht von zuhause aus eure Berichte lesen da wird einem der Luxus bewusst lasst euch nicht anknabbern tolle Bilder und eure Berichte auch lauft gesund weiter
Das ist ein wirklich sehr anschaulicher Bericht(Danke für die Vorabwarnung!),der einem vor Augen führt,was ihr da Nacht für Nacht freiwillig und (zumindest z.T.)mit Begeisterung durchzieht und das nach einem Tag mit erheblichen körperlichen Anstrengungen!Respekt!!
Liest sich übrigens am Besten auf einem weichen,trockenen,bequemen Sofa mit einer warmen Küche und einem gut ausgestattetem Badezimmer mit Fußbodenheizung und Toilette mit beheizbarer Klobrille!!!
Wir denken.an euch😉😘
Naja begeistert sind wir von den Privys auch nicht immer, aber dann musst wenigstens kein Loch buddeln. Wobei heute hatten wir eines das konnte nicht voll werden weil gleich alles hinten den Hang runter rutschen konnte! Das hatte sogar gute Belüftung.