Ein netter Shuttledriver eines Hikerhostels fuhr uns an einem wunderschönen, sonnigen Tag 1,5 Stunden nach Norden… Danke AT Wetter!
Die Zeit in Waynesboro verging natürlich wie im Flug. Einkaufen, Lebensmittel verstauen, Blog schreiben und sogar für das Wundenlecken blieb noch ein bisschen Zeit. Wenigstens fing es dann am zweiten Nachmittag an zu regnen, denn sonst wären wir ja eventuell trocken aus der Stadt losgelaufen.
Der Shenandoah National Park ist groß und lang, waldig und feucht und der Wettergott hatte kein erbarmen mit uns. Was man in diesem Park so sehen kann? Keine Ahnung, denn der Hiker soll gefühlt das Bild nicht stören und so muss er brav unter jedem Aussichtspunkt durchs Dickicht krabbeln. Er bekommt zwar eigene Aussichtsplätze, aber die sind leider mittlerweile zugewachsen… hätte aber auch nichts genützt, denn wir hatten 5 von 6 Tage Regen und dichten Nebel. Wen es interessiert, der kann hier aber gerne etwas zum Skyline Drive nachlesen, denn der Park ist von einer langen Panoramastraße durchzogen um die sich alles dreht:
https://reisen-grenzenlos.de/southeast-usa/skyline-drive-shenandoah-nationalpark
Trotzdem hat der Park auch für AT Hiker etwas zu bieten, denn ein bis zweimal am Tag kommt man an einer sogenannten Wayside vorbei. Einem kleinen Souvenierladen dem ein Imbiss angeschlossen ist. Es gibt Buger, Sandwiches, Milchshakes, heiße Schokolade, Getränke und ein paar Snacks zu kaufen. So brauchten wir nur Lebensmittel für ca 2 Tage mitnehmen und konnten den Rest unterwegs nachkaufen. Auch kann man sich wenigstens für ein paar Minuten am Tag ins Trockene retten und einmal kurz durchatmen. Zum trocken werden reichte es trotzdem nie und so haben wir es in 6 Tagen auf ca 12h mit trockenen Schuhen gebracht.








Bis auf eine Nacht schliefen wir alle Nächte im Shelter, denn durch den vielen Regen und den anhaltenden nassen Nebel hätten wir unser Zelt tagsüber nicht trocken bekommen. Im Shelter zu schlafen ist eine ganz eigene Erfahrung (wie so etwas im Detail aussieht zeigen wir in einem extra Beitrag). Alles in allem haben wir die Entscheidung aber nicht bereut, die 130 Meilen des Blue Ridge Highways ausgelassen zu haben. Denn allein die Waysides machen das Leben bei diesem Wetter dann doch erträglicher. Außerdem fand sich vor 11 Jahren hier unsere Trailfamilie zusammen und mit ihr verbinden wir bis heute die besten Erinnerungen an den Trail ❤️.








Meile 887,4 auf dem AT war dann noch unser persönliches Highlight. Die Hälfte aller Meilen ist überschritten! Während die AT Hiker kurz darauf ihre 900ste Meile feierten, hatten wir Meile 1310,2 erreicht. Vorwärts ist es nun kürzer wie zurück. Zwar sind wir nicht jede Meile davon gelaufen, aber streckentechnisch haben wir die Hälfte hinter uns.
Nach dem Shenandoah National Park kam dann auch schon der Roller Coaster, der uns über die 1000 Meilen AT Marke und die Virginia / West Virginia Grenze zum Bears Den Hostel brachte. Auf einer länge von 14 Meilen überquert man 4000 Fuss (1200 Höhenmeter) die sich auf 11 Hügel verteilen, also ein ständiges auf und ab.




Das Bears Den Hostel ist eine Einrichtung des Appalachian Trail Clubs und man bekommt für 40$ Unterkunft, Dusche, Wäsche waschen, Pizza, einen Becher Ben & Jerrys und ein Getränk. Von hier aus war es am nächsten Tag noch ein strammer Fußmarsch nach Harpers Ferry. Hier wurde wieder unser offizielles Bild zum erreichen der gefühlten Hälfte gemacht. Wir hatten Glück und es war nicht viel los und so brachte man uns die 11 Jahre alten Unterlagen um dieses Bild machen zu können:

So nass der Shenandoah, so heiß waren die letzten drei Tage. Man kann es uns aber auch nicht recht machen! 😉
Und zum Abschluss noch ein paar Bilder… wer findet Marios Unterschrift auf Bild 2 🤭.






 
				
				
			
Hallo, ihr Lieben,
herzlichen Glückwunsch zur Halbzeit. Ich beneide euch sehr und bewundere euren Mut. Bei allem, was ihr erlebt, habt ihr nochZeit zur Berichterstattung und schickt wunderschöne Fotos. Vielen lieben Dank dafür.
Während ihr durch die Berge kraxelt, übe ich gerade kleine Strecken mit dem Rollator zu laufen.
Da liegen Welten zwishen uns und wie schön, dass ich trotzdem mit euch durch die Welt laufen kann.
Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und passt gut auf euch auf. Es grüßt euch die fußlahme Gilla
Liebe Gilla,
allein für solche lieben Kommentare wie den deinen lohnt es sich nach einem langen Tag noch aufzuraffen und die Berichte vorzuschreiben. Es ist nicht immer einfach, aber ich weiß, dass es sich lohnt.
Vielen lieben Dank
Herzlichen Glückwünsche! Die Hälfte der Strecken-Tortur habt ihr hinter euch.
Ich habe weder Mario noch dein Name gefunden….aber die Berichte und die Bilder sind einmalig …schade dass das Wetter nicht immer sonnig ist. (hier in D. auch nicht, viel regen und kalt für mich).
Hauptsache ist dass ihr gesund seid und jeden Tag die Motivation findet weiter zu laufen.(ist mir ein Rätsel, wie ihr nach drei Monaten das macht …Hypnose??????)
Danke und bis bald grüße Carmela
So schwer ist das gar nicht. Hirn aus und einen Schritt vor den anderen setzen, wenn du das Denken anfängst tut alles ziemlich weh 😅
Gefunden,aber ich hab erst nach “Mario“ gesucht und nicht nach seinem Trailnamen!
Keiner heißt hier wie er heißt. Du warst zu schnell, finde mindestens zwei andere bekannte Namen!😅