Und dann waren wir plötzlich in New York. Und es wurde immer heißer! Die Anstiege werden langsam etwas länger und die Felsplatten immer schöner zu gehen. Wenn man im zweiten Bild ganz in den Hintergrund zoomt erkennt man übrigens die Skyline von New York… oder auch nicht 😅. Wir hatten aber keine Lust auf diesen Kulturschock und haben uns einen Ausflug dorthin erspart.





Der Lemmon Squeezer war dann mal wieder so eine Lokation an die man sich noch gut erinnert. Der Weg führt mitten durch die Spalte, nicht oben drüber! Dieses Mal passten wir sogar mit Rucksack auf dem Rücken durch die Felsspalte. Danach klettert man eine Felswand hinauf aus der Engstelle hinaus.
Hier trafen wir auch auf eine ältere, ziemlich flotte Dame die uns entgegen kam. Dragonfly ist auch Thruhikerin, fährt aber mit ihrem Camper immer 3 Tage voraus und läuft dann zurück, von wo aus sie sich wieder zu ihrem Camper fahren lässt… Wenn sie am Katahdin ankommt wird sie einen neuen Rekord aufgestellt haben. Die rüstige Rentnerin ist 83 Jahre alt und war an ihrem Starttag einen Tag älter als der aktuelle Rekordhalter!! Als wir sie übrigens das nächste Mal trafen, saß sie mit dem ältesten Trailangel am Wegesrand zu einem kleinen Plausch. Der Gute ist 90 Jahre alt und hatte sie gerade zum Trail geshuttelt 😀.




Am Tag später ging es hinauf auf den Bear Mountain, dort war ganz schön was los, denn er war erst vor zwei Wochen wieder freigegeben worden. Ein Unwetter im letzten Jahr hatte sämtliche Trails der Region ausgewaschen und unbegehbar gemacht. Und prompt fing es an zu regnen als wir mit den unzähligen Treppenstufen beginnen wollten. Nach dem Abstieg ging es durch den „Zoo“. Zum Glück haben sie derzeit nicht viele Tiere, denn auch wenn es angeblich alles gerettete Tiere sind, ob das Leben hier schöner ist sei einmal dahingestellt!





Der Hiker nimmt aus dem Zoo hinaus den Personalausgang und steht direkt auf der Brücke über den Hudson River. Als wir da so liefen schrieb eine Freundin ob wir zufällig in der Nähe vom Bear Mountain seien und schickte Tina ein Bild von ihrem Mann. Auf den Tag genau, acht Jahren zuvor stand er genau an der Stelle an der wir 5 Minuten zuvor vorbei gekommen waren. Das war irgendwie gruselig! 😅
Den Abend verbrachten wir auf einem Stückchen Wiese, dass von der Kirche schon seit 1970 für AT Hiker zum zelten freigegeben ist. Hier steht eine Holzkabine mit fließend kaltem Wasser zum Duschen… es regnete vier Stunden lang… wir haben uns trotzdem unter die Dusche gestellt, die natürlich kein Dach hat. Wir sind uns noch nicht einig ob der Regen oder das Duschwasser kälter waren!


Am Tag darauf war das Wetter wieder traumhaft und wir rannten genau zur Mittagszeit in Trailmagic… Das war ein Hallo als wir alle nach wenigen Minuten feststellten, dass wir uns vor 11 Jahren am RPH Shelter schon einmal gesehen hatten! Sie hatten damals dort eine Versammlung gehabt und einer von ihnen war mit unserem Freund zum Skydiven gefahren. Er wusste sogar noch seinen Namen! Andere Hiker kamen und gingen, wir konnten uns erst nach zwei Stunden losreißen und zum RPH Shelter weiter gehen, wo wir wieder die Nacht verbrachten.





Eine weitere Nacht verbrachten wir an einem kuriosen Ort und man kann schon sagen wir haben nicht viel dazu gelernt! Wobei, das Gelände sieht schöner aus als das des Garden Centers, liegt aber an der gleichen Straße. Hinter den rechten Bäumen, die viel befahrene Landstraße. Auf der anderen Seite die Bahngleise Richtung New York, mit einem hupenden Zug jede Stunde.

Auch unsere „esse in jedem Deli auf der Strecke um so weit wie möglich zu kommen“ Challenge haben wir weitergeführt. Vom Abnehmen sind wir weit entfernt 😉.







Durch diese Challenge konnten wir unsere Vorräte soweit ausdehnen, dass wir es bis nach Connecticut schafften.
Connecticut kann eines, schöne Schilder aufhängen. Außerdem ging es sehr viel sinnlos auf und ab. Etwas Spektakuläres gab es aber eher weniger zu sehen, denn alle ehemaligen Aussichtspunkte sind mittlerweile zugewachsen. Die Moskitos nehmen täglich zu und ohne Mückennetz über dem Kopf gibt es eigentlich kein weiterkommen mehr.





Und endlich nach 12 Tagen ohne wirkliche Dusche und ohne Wäsche zu waschen kamen wir in Salisbury bei 34C an. Zum Glück hatten wir schon im Voraus ein Zimmer angefragt, denn eigentlich gibt es dort keine wirklichen Unterkünfte. Bei Maria, 94 Jahre alt, fanden wir Obdach. Leider verstarb sie einen Tag vor unserer Ankunft. Ihr Enkel wird das Haus weiterhin für jeden Hiker offen halten der anklopft und die Tradition fortführen!
 
				
				
			
Hallo ihr Lieben, vielen Dank für die tollen Berichte und Bilder! Schön, dadurch etwas bei Euch zu sein und Respekt vor Eurer Leistung. Habt weiterhin viel Spaß und kommt gut voran.
Danke. Auch wenn wir nicht mit deinen Laufzeiten mithalten können schauen wir trotzdem, dass wir zügig voran kommen 😉. Freuen uns auf ein Wiedersehen.
Hallo, ihr Lieben, mir fehlen einfach die Worte, um euch zu schreiben, wie sehr ich euch bewundere. Was ihr alles auf euch nehmt und auch erlebt ist unglaublich. Respekt!!!! Ich wünsche euch weiterhin gutes Wetter, nette Begegnungen und dass ihr gut voran kommt . Passt auf euch auf und bleibt gesund!
Mannomann,das ist aber ein sehr abwechslungsreicher Bericht mit sehr schönen Bildern!Ihr erlebt ja wirklich einen weiten Spannungsbogen mit Emotionen in jeder Richtung!!DANKE dafür!!!
Ein paar Fragen hab ich noch:Wieso sieht eine 83jährige so zufrieden und beneidenswert fit aus und warum sieht der nette 90jährige an ihrer Seite ein bisschen aus,wie der Gurie(Gute Riese) im Film nach Roald Dahls Roman: Sofiechen und der Riese!?Und wer bittschön wurde im 1.Stock in diesem RPH Shelter vergessen?Und kann man das Gelbe auf dem Baumstamm essen?
Bin aber auch froh,wenn man euch mal wieder vor Ort hat und euch noch viiel mehr fragen kann!!??🤗
Keine Ahnung was Dragonfly so jung aussehen lässt. Wir haben erst nach der 5. Begegnung erfahren wie alt sie wirklich ist 🤭.
Keine Ahnung wer da im RPH Shelter im Obergeschoss vergessen wurde, wir haben dann doch lieber draußen gezeltet um es nicht zu erfahren 😬.
Und das mit dem gelben etwas am Baum würde ich selber gerne wissen. Es gibt essbare Baumpilze, aber das sieht eher aus wie ungenießbar.